Wie will man den Leuten die Lust am Gärtnern näherbringen, wenn immer mehr Schädlinge dem Vergnügen einen Strich durch die Rechnung machen? Gerade noch hatte ich allen Sommerhimbeer-Verzweifelten geraten, auf Herbsthimbeeren umzusteigen. Jetzt erzählt mir eine Bekannte aus Süddeutschland, ihre Ernte hätte die Kirschessigfliege ruiniert. Auch Heidelbeeren sollen betroffen gewesen sein. In Gartenzeitschriften wie der September-Ausgabe von kraut&rüben stellen Hobbygärtner bereits praxiserprobte Tipps zur Verfügung. Sträucher werden mit Gemüseschutzvliesen verhüllt, die Schädlinge in Fallen aus Plastikflaschen gefangen, deren Ködermischung aus Apfelessig und Wasser im Verhältnis 1:1, inklusive ein bis zwei Tropfen Spülmittel besteht. Die Fangrate könne durch eine Beimischung von zehn Prozent Rotwein noch erhöht werden. Versuche mit moseltypischem Riesling stehen noch aus. Das neueste Horrorgespenst herbstlicher Erntefreuden ist nun die Walnussfruchtfliege. Am Rhein entlang arbeitet sie sich nordwärts von der Schweiz aus vor. Dem Baum schadet sie nicht. Von der Walnuss dagegen wird die Fruchthülle in Mitleidenschaft gezogen. Schwarz und schmierig lässt sie der Fiesling zurück. Pfiffige raten zum Abspritzen der Walnüsse mit einem Hochdruckreiniger auf Gittern oder dem Reinigen im Zementmischer bei Zugabe einiger Schaufeln groben Kieses. Als wirksamste Vorbeugung gilt das Abdecken des Bodens mit Bändchengewebe, sobald sich die Maden verpuppen. Wer hätte gedacht, dass man Gartenfreunden einmal raten würde, ihr schönes Grün unter einer Folie zu verstecken. Vielleicht sollte ich doch besser über die Rispenhortensie berichten. Sie hat sich zum Herbsthit entwickelt: reichblühend, anspruchslos an den Boden und frei von Schädlingen - noch.Sie haben eine Frage? Schreiben Sie an garten@volksfreund.deWeitere TV-Kolumnen finden Sie auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%> Kolumne MEIN SCHÖNER GARTEN