Wie man Zimmerpflanzen ans Wachsen bekommt

Die lichtarme Winterzeit mit trockenwarmer Heizungsluft hat ihre Spuren an den grünen Mitbewohnern hinterlassen. Vermehrt wollen TV-Gartenleser wissen, wie man den Zimmerpflanzen wieder auf die Sprünge hilft und die eigenen vier Wände damit verschönert.

 Blütenpflanzen bringen Farbe auf die Fensterbank. Angesagt sind die orangeblühende Korbmarante, die Beate Laros von einem Trierer Gartencenter in den Händen hält, und die Flamingoblume Amaretti von Kollegin Monika Lehnert. Foto: Kathrin Hofmeister

Blütenpflanzen bringen Farbe auf die Fensterbank. Angesagt sind die orangeblühende Korbmarante, die Beate Laros von einem Trierer Gartencenter in den Händen hält, und die Flamingoblume Amaretti von Kollegin Monika Lehnert. Foto: Kathrin Hofmeister

Braune Blattspitzen an Drachenbaum & Konsorten beschäftigen derzeit mehrere TV-Gartenleser. Die Ursache kann eine zu trockene oder zu feuchte Haltung sein. In der Heizperiode ist die Luft häufig zu trocken für die meisten Zimmerpflanzen. Doch auch Überdüngung oder ein verbrauchtes Substrat spielen eine Rolle. Das Grundproblem liegt in einem Missverhältnis zwischen Licht und Wärme.
Licht gibt es zu wenig, Heizungsluft zu viel. Ein Großteil der Zimmerpflanzen hat saisonbedingt eine Ruhephase eingelegt. Versorgt werden die Lieblinge dagegen häufig wie gehabt mit Wasser und Dünger. Doch viel hilft nicht viel. Im Gegenteil: "Meist wird im Winter zu viel gegossen", bestätigt Monika Lehnert von einem Trierer Gartencenter.
Gießen mit Fingerspitzengefühl


Mit einer generellen Gießempfehlung tun sich selbst Fachleute schwer. Denn "die richtige Wassermenge hängt vom Raumklima ab und richtet sich nach der jeweiligen Pflanzenart", begründet Kollegin Beate Laros. Eine Orchidee oder Dieffenbachie aus dem tropischen Regenwald hat andere Ansprüche als ein Dickblattgewächs aus Steppengebieten. Einen Gieß-Check gibt es aber doch: "Sehen Sie sich den Wurzelballen an", raten die beiden Gärtnerinnen. Das Wurzelwerk muss gesund aussehen. Sind die Wurzeln braun und faulen bereits, ist die Pflanze übergossen. "Fühlen Sie in den Wurzelstock rein und drücken vorsichtig in den Ballen", sagt Laros. Läuft Wasser raus, steht die Pflanze zu nass. Zugleich zeigt das Wurzelwerk an, ob umgetopft werden muss. Ist der Erdballen durchwurzelt, wird es Zeit. Mit den länger werdenden Tagen im Februar beginnen viele Zimmerpflanzen wieder zu wachsen. Ein Umzug bietet sich an. Aber Achtung: "Viele machen zu große Sprünge bei der Topfgrößenwahl", beobachtet Laros. Idealerweise bleibt zwischen Topfrand und Wurzelballen ein Finger breit Platz. Hat die Pflanze einen zu großen Topf, steckt sie alle Kraft in die Wurzelbildung. Oben fehlt der Zuwachs.
Pflanzen entstauben


Nach dem Umtopfen erfordert das Gießen weiterhin Fingerspitzengefühl: "Manche meinen, wenn der Topf größer ist, müsste man auch mehr gießen", sagt Lehnert. Doch die Pflanze muss erst einwurzeln. Anfangs braucht sie nicht mehr Wasser als zuvor.
Damit Zimmerpflanzen wieder richtig durchatmen können, werden sie entstaubt. Während man Gewächse mit behaarten Blättern und Kakteen mit einem Pinsel reinigt, kann man große ledrige Blätter mit einem feuchten Schwammtuch abwischen oder die komplette Pflanze abduschen. Mit der Frühjahrskur lassen nicht nur die Zimmerpflanzen die Durststrecke der Winterzeit hinter sich. Auch ihre Besitzer hungern jetzt nach Farbe. Der Tipp der Gärtnerinnen lautet: Blütenschmuck auf der Fensterbank. Beate Laros wählt eine Korbmarante (Calathea crocata): "Mir gefällt der Farbkontrast von orangefarbener Blüte und dunkelgrünem Blatt an dieser sehr lange blühenden Topfpflanze."
Monika Lehnert hat sich für eine neue Sorte Anthurien entschieden: "Amaretti finde ich wegen der gesprenkelten Hochblätter sehr reizvoll. Im Verblühen verfärbt sie sich von einem rötlichen Ton ins Grüne, so dass jede Blüte unterschiedlich ist."

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