Zu Silvester die Besten

Nicht nur zum Jahreswechsel sind die Deutschen Liebhaber von perlenden Köstlichkeiten. Die Stiftung Warentest hat etliche Champagner und Sekte geprüft und kommt zu größtenteils erfreulichen Ergebnissen.

Trier. (td) Im Sekttrinken sind die Deutsche Weltmeister. 420 Millionen Mal im Jahr macht es hierzulande "plopp" - gut ein Viertel des weltweiten Sektabsatzes geht auf unser Konto. Umso erfreulicher, dass fast alle der 26 Qualitätsschaumweine im Test - günstiger Champagner sowie weißer und rosé Sekt - die gesetzlichen Anforderungen einhalten. Nur der Menger Krug-Sekt fiel durch einen zu niedrig angegebenen Alkoholgehalt auf.

Klare Unterschiede beim Aroma



Klare Unterschiede zeigten sich bei Süße, Fruchtigkeit und Aroma der Schaumweine. Auch bei der Wahl der Grundweine und Herstellungsverfahren sind sie recht verschieden. So kann die Mischung von Grundweinen - die Cuvée - aus einer erlesenen Rebsorte stammen oder aus verschiedenen Weinen aus der EU gemacht werden.

Bei der Herstellung konkurrieren zwei Gärmethoden: die traditionelle Flaschengärung und die Tankgärung. Die Flaschengärung gilt als besonders hochwertig. Sie ist aufwendig und teuer, da alle Produktionsschritte monatelang in derselben Flasche stattfinden. Der meiste Sekt aber wird in Großtanks vergoren.

Ein Drittel Champagner kommt vom Discounter



Da Sekt ein alkoholisches Genussmittel ist, bei dem individuelle Vorlieben eine große Rolle spielen, vergab die Stiftung Warentest kein test-Qualitätsurteil.

Discounter bieten Champagner schon für rund 15 Euro an. Sie setzen gut ein Drittel aller Champagner ab. Tatsächlich überzeugen die Tropfen von Aldi, Lidl, Plus und der Handelskette Metro im Test durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Typisch für Champagner sind die hefig-brotigen Noten und der sehr trockene, herbe Charakter. Liebhabern des klassischen, reifen Champagners dürfte der Veuve Monsigny von Aldi (Süd) gefallen (14 Euro). Wer in der Regel eher Sekt trinkt, der sollte zum Einstieg einen weniger typischen Champagner probieren wie den Veuve Deloynes von Plus (14 Euro).

Starke Oxidation ist ein Fehler



Eine eigene Geschmackswelt öffnet sich bei den zwei weißen Rebsortensekten Menger Krug und Rotkäppchen (Saale/Unstrut, beide je 15 Euro). Ihr Grundwein macht sie sehr vollmundig und spiegelt sich in den Fruchtaromen deutlich wider. Beide haben eine leichte Oxidationsnote. Das heißt, durch Einwirkung von Sauerstoff bekommen sie eine tiefere Farbe und schmecken reifer. Der Fürst von Metternich, ein Rebsortensekt aus dem Tank, hatte eine für Riesling typische Alterungsnote (9 Euro). Fehlerhaft sind nur starke Oxidationsnoten. Sie entstehen meist durch zu lange Lagerung.

Auch Billig-Sekte bestechen durch Frische



Besonders gefragt ist preiswerter Sekt. Er wird oft aus Weinen aus ganz Europa im Großtank hergestellt. Im Test waren acht weiße unter 4,50 Euro. Überzeugendster Sekt unter den sonst recht ähnlichen Marken war der intensiv perlende MM Extra (3 Euro). Er bestach auch durch Frische, genauso wie Faber Finesse, Feist Belmont, Mumm & Co., Nymphenburg und Söhnlein Brilliant (2,89 Euro bis 4,35 Euro). Sekt sollte man generell frisch trinken. Da aber kein Abfülldatum auf den Flaschen angegeben wird, ist sein Alter nicht zu erkennen.

Weitere Themen in der Januar-Ausgabe von test: Skibrillen, Bügeleisen, Energiesparlampen, Handcremes, Musik- und Videospieler, Navigationsgeräte.

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