Zwei Piekser sollen schützen

Es soll die größte Impfaktion in der Geschichte der Bundesrepublik werden: Im Oktober soll die Massenimpfung gegen die Schweinegrippe starten. Der TV beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.

Trier. "Jeder, der will, kann sich impfen lassen." Das zumindest sagt die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Doch beim Schutz vor der Schweinegrippe genießen zunächst chronisch Kranke und bestimmte Berufsgruppen Vorrang.

Wer wird geimpft?

Zunächst sollen 30 Prozent der Bevölkerung geimpft werden, darunter chronisch Kranke wie HIV-Infizierte, Schwerkranke, deren Abwehr geschwächt ist, und sogenanntes Schlüsselpersonal, also Ärzte, Pfleger, Polizisten und Feuerwehrleute. Damit soll sichergestellt werden, dass im Falle eines massenhaften Schweinegrippe-Ausbruchs die Notfallversrogung gewährleistet ist.

Sollen sich Schwangere impfen lassen?

Laut Bundesgesundheitsministerium besteht für Schwangere ein besonderes Risiko durch die Schweinegrippe. Unklar ist, wie hoch das Risiko einer Impfung für Mutter und Kind ist. Es wird empfohlen, mit einem Arzt eine Nutzen-Risko-Analyse zu machen.

Soll man sich trotz Schweinegrippe auch gegen die normale Grippe impfen lassen?

Bei dem für die Gesundheitsüberwachung zuständigen Robert-Koch-Instituts (RKI ) geht man davon aus, dass Schweine- und normale Grippe parallel auftreten werden. Es bestehe die Gefahr, dass sich Menschen mit beiden Virus-Typen anstecken und sich so die Errreger vermischen könnten. Wer über 60 ist, chronisch Kranke und medizinisches Personal sollten sich laut RKI gegen die normale Grippe impfen lassen. Für Über 60-Jährige sei es wichtiger sich gegen die jährliche Grippe impfen zu lassen als gegen die Schweinegrippe, so die Gesundheitsexperten. Grund: Die normale Grippe sei für sie gefährlicher, und es gibt Hinweise, dass Ältere eher gegen die Schweinegrippe immun sind als Jüngere.

Kann man sich gleichzeitig gegen die neue und gegen die normale Grippe impfen lassen?

Bislang gehen die Experten davon aus, dass das kein Problem ist, die Injektionen sollten aber an verschiedenen Armen erfolgen. Bislang gibt es aber noch keine Erkenntnisse darüber, wie die beiden Impfstoffe auf einander reagieren.

Reicht eine einmalige Impfung gegen die Schweinegrippe?

Nein. Um sicher vor einer Ansteckung zu sein, muss eine zweite Impfung nach drei Wochen erfolgen.

Müssen sich auch Personen impfen lassen, die bereits an Schweinegrippe erkrankt waren?

Prinzipiell besteht nach einer Infektion eine Immunität, heißt es in den Informationen des Bundesgesundheitsministeriums.

Allerdings könne sich das Virus im Laufe der Zeit verändern, so dass die durch die Erkrankung erworbene Abwehr nicht mehr ausreiche.

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