Zwei "gute" Jockeys

Ob man den Fahrradkindersitz besser vor oder hinter dem Fahrer montiert, untersuchte die Stiftung Warentest im Aprilheft der Zeitschrift test von 15 Produkten. Beurteilt wurden Fahrverhalten, Handhabung, Sicherheit und Eignung für das Kind.

Berlin. (td) Außerdem wurden die Haltbarkeit der Sitze geprüft und die Schadstoffe ermittelt. Sitze für vorn sind nur für Kinder bis zu 15 Kilogramm geeignet. Von Vorteil ist der günstige Schwerpunkt - allerdings erfordern sie vom Fahrer eine etwas unkomfortable, breitbeinige Sitzhaltung.Frei schwebend über dem Gepäckträger

Die bis zu 22 Kilogramm tragenden hinteren Sitze federn meist an Befestigungsbügeln frei schwebend über dem Gepäckträger. Ihr Nachteil: Abhängig von den Fahrbewegungen und dem Straßenzustand wirken sich unerwünschte Pendelbewegungen auf das Fahrverhalten aus - besonders bei Rahmen mit tiefem Durchstieg, wie zum Beispiel Damenräder.Rad zum Sitzkauf mitnehmen

Die Befestigung eines Kindersitzes an einem älteren Holland-, Touren- oder Sportrad ist meist kein Problem. Moderne Räder mit spezieller Rahmengeometrie, wie die Y-Form, Rahmen mit gefedertem Hinterrad oder Alurahmen mit besonders dicken Rohren erschweren dagegen die Montage. Die Tester raten: Nehmen Sie das Fahrrad mit, wenn Sie einen Kindersitz kaufen wollen. Der Fachmann kann am besten einschätzen, welcher Sitz sich problemlos an dem Fahrrad montieren lässtWohin mit den Knien?

 Passen muss es: Nicht immer lassen sich Kindersitze problemlos auf jedes Rad montieren. TV-Foto: Friedemann Vetter

Passen muss es: Nicht immer lassen sich Kindersitze problemlos auf jedes Rad montieren. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Pletscher-Kindersitz braucht keinen Halteblock am Rahmen, da ihn eine gefederte Adapterplatte fest mit dem Gepäckträger verbindet. Freilich muss das ein passender Träger aus dem Pletscher-Sortiment sein, der auch über eine ausreichend hohe Tragfähigkeit von 25 Kilogramm verfügt. Eine weitere Besonderheit im Test war der "Bobike mini+". Im Unterschied zu anderen vorn zu montierenden Sitzen wird sein Halter nicht am Steuerrohr des Rahmens angeschraubt, sondern am Lenkerschaft. Das Kind sitzt dadurch jedoch so hoch, dass seine Knie gegen den Lenker stoßen können, auch wenn der Sitz "mitlenkt". Das verleitet dazu, den Lenkerschaft weiter herauszuziehen, sodass eine zu geringe Einstecktiefe im Steuerrohr bleibt. Mögliche Folge: Der Lenker kann bei Belastung abknicken oder herausrutschen.Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest.

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