mein computer

Es sei nicht einzusehen, schrieb mir jüngst ein Leser etwa sinngemäß, dass er seinen Drucker verschrotten müsse, nur weil es für aktuelle Betriebssysteme keine Treiber mehr gebe. Ohnehin wechselten die Betriebssysteme viel zu häufig, beklagte der Mann und fragte mich, ob ich eine Möglichkeit kenne, Windows 98 auf aktueller Hardware zum Laufen zu bringen.

Ein Nachbar sprach mich neulich an und erzählte, er habe sich seinerzeit für teures Geld (5000 Mark) ein spezielles Programm - ebenfalls für Windows 98 - herstellen lassen. Unterstützung unter Windows 7 oder gar dem aktuellen Windows 8: Fehlanzeige. Es stimmt. Man war es früher gewohnt, dass Dinge ewig funktionierten. Fernseher, Radio, ja selbst das Auto. Und wenn es dann einmal nicht mehr ging, wurde es repariert. Inzwischen sind wir immer mehr zur Wegwerfgesellschaft geworden. Manche mutmaßen, viele Produkte hätten heute Sollbruchstellen, an denen sie nach einer gewissen Zeit von alleine kaputt gehen. Dabei ist die kurze Halbwertszeit technischer Produkte vermutlich vor allem einem geschuldet: der rasanten technischen Entwicklung. Die war wahrscheinlich nie so schnell wie in den vergangenen 15 Jahren. Und Innovationen verlangen auch nach neuer Hardware. Die Dinge können mehr, aber sie brauchen auch schlichtweg mehr Power - zu Deutsch: Geschwindigkeit, Rechenkraft, Leistungsfähigkeit. Veraltetes fällt da hinten herunter. Wer trotzdem auf bewährte Hardware zugreifen möchte: Eine Möglichkeit sind alternative Betriebssysteme. Altgeräte werden beispielsweise unter Linux manchmal besser unterstützt. Eine andere Möglichkeit sind virtuelle Computer - da wird dann auf einem modernen PC ein Computer simuliert, der unter Windows 98 läuft. Roland Grün ist Redakteur beim Onlineangebot des Volksfreunds, volksfreund.de In unserer Kolumne "Mein Computer" gibt er Tipps zum Umgang mit digitalen Medien. Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf www.volksfreund.de/kolumne

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