Absurd und dreist

Sicherheit - das ist angeblich das Ziel der "Bundesvereinigung der Polizei-Basis-Gewerkschaften" und der Broschüre "Sicherheit heute", die von dieser Institution mit herausgegeben wird. Gut - prinzipiell ist nichts dagegen zu sagen, wenn ein eingetragener Verein für mehr Sicherheit eintritt.

Auch die Verteilung einer kostenlosen Broschüre ist kein Vergehen, auch wenn die darin präsentierten Themen weder neu noch originell sind. Doch das sind nur Scheingefechte. In Wahrheit geht es hauptsächlich um Geld und um die Frage, wie man die Kohle aus den Kassen der Gewerbetreibenden in die eigene transferiert. Die Bundesvereinigung weist zunächst jede Schuld von sich. Man sei ja schließlich nur für den redaktionellen Teil zuständig. Da dieser Teil inhaltlich und quantitativ eher dünn ist, kann es sich dabei jedoch kaum um eine ausfüllende Aufgabe handeln. Die zahllosen Beschwerden aus dem gesamten Bundesgebiet belegen, dass die Anzeigenwerber den Anschein erwecken, im Namen und Auftrag der Polizei-Gewerkschaft zu sprechen. Der feine Unterschied zwischen der etablierten Gewerkschaft der Polizei und der "Polizei-Basis-Gewerkschaft" - bundesweit aktiv, aber nur in drei Ländern tatsächlich vertreten - kommt in diesen Gesprächen wohl kaum zur Sprache. Wir sind die Polizei, wir wollen helfen, wer bei uns Anzeigen schaltet, der unterstützt uns und trägt damit zum Wohle aller bei - diese Botschaft vermitteln die Anrufer, und das ist absurd, sehr dreist und ganz einfach völlig falsch. Die "Bundesvereinigung der Polizei-Basis-Gewerkschaften" will derartige Vergehen, für die ihrer Ansicht nach die beauftragten Firmen und Agenturen verantwortlich sind, erkannt haben und abstellen. Es dürfte demnach auch in der Region Trier keine Anrufe bei Unternehmen mehr geben, in denen von "Wir sind die Polizeigewerkschaft" und "Sicherheit heute" die Rede ist. Falls doch: Vorsicht! j.pistorius@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort