Achillesferse Technik

70 000 Haushalte ohne Telefon, Fax und Internetverbindung, das ist schon ein Ausfall mit Seltenheitswert. Die "dicken Leitungen" schrumpften gestern bestenfalls auf notdürftig per Handy und Laptop hergestellte seidenfadendünne Datenrinnsale.

Der eine oder andere mag sich über die unfreiwillige Entschleunigung seines Büroalltags ohne Mails und Anrufe gefreut haben. Überwiegen dürfte dagen der Ärger über den Blackout. Vor allem der Ausfall der Notrufe ist bedenklich. Kalt erwischte der fast fünfstündige Ausfall auch viele Unternehmen. Abgeschnitten von Lieferanten, Kunden, Banken und Mitarbeitern - das bedeutet möglicherweise auch finanzielle Einbußen. Ähnlich wie bei den jüngsten Stromausfällen, wird der hochmodernen, technisch orientierten Gesellschaft die Kehrseite der Annehmlichkeiten vor Augen geführt. Je mehr Technik wir in unseren Alltag integrieren, desto größer wird die Abhängigkeit. Die Adern der Informations- und Kommunikationsgesellschaft eröffnen neue Perspektiven und Wege, doch sie sind zugleich die Achillesferse unserer vernetzten Welt. j.engbrocks@volksfreund.de

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