Alarmglocken

Schuldenmachen ist in Deutschland zum Volkssport geworden: Auf Umsatz erpichte Banken und Kaufhäuser ködern mit schnellem Geld und Finanzminister Hans Eichel geht eh mit leuchtendem Beispiel voran. Doch ein Blick in das Innenleben der Schuldnerberatungsstellen zeigt, das dies nur eine Seite der Medaille ist. Sicher, noch immer stellen die Menschen die größte Gruppe der Schuldner, die ohne großes Problembewusstsein eigenes und geliehenes Geld ausgeben, sei es aus unangemessenem Konsumverhalten, wegen der großen Verlockung oder aus Hilflosigkeit im Umgang mit Geld und Bank. Doch steigt der Anteil derjenigen rapide, der ohne Arbeit und jegliche finanzielle Reserve als Gestrandeter der Wirtschaftsflaute in den Teufelskreis gerät. Armut gibt es auch in Deutschland, und sie ist nicht immer selbstverschuldet. Dort herauszukommen ist ein schmerzhafter Weg, auch wenn es durch das Insolvenzrecht Hilfestellung gibt, so dass es nicht zu einer absoluten Perspektivlosigkeit kommt. Der beste Weg, den Kreislauf zu durchbrechen, führt jedoch über Job und Einkommen. Die Politik muss auf die Alarmglocken reagieren, sonst bleibt die Schuldnerberatung Stückwerk. nachrichten.red@volksfreund.de

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