Alle gegen alle

Im Irak droht nun der Krieg aller gegen alle. Eine schlimmere Untat als die Sprengung der goldenen Schiitenmoschee von Samarra hat es in der ganzen islamischen Geschichte nie gegeben. Die schiitischen Iraker können eine derartige Provokation nicht ohne Vergeltung hinnehmen.

Der Bürgerkrieg Schiiten gegen Sunniten ist erklärt, die westlichen Besatzungstruppen drohen zwischen beiden unter die Räder zu kommen. Nach dem Schlag gegen das schiitische Allerheiligste von Samarra gibt es keine Zweifel mehr, dass die Moschee-Sprengung auf das Konto des irakischen Al-Kaida-Henkers Mussab-Al-Sarkawi gehen. Sarkawi hat schon vor Monaten in seinem "Kampfprogramm" ganz offen erklärt, dass er durch Terrorakte gegen alle religiösen Gruppen im Irak das totale Chaos und eine allgemeine Zerfleischung untereinander auslösen will. Das sei auch das einzige Mittel, die Amerikaner, Briten und deren Verbündete mit den Abgrund zu reißen. So ist jetzt im Namen Allahs die Grabmoschee von zwei Nachkommen Mohammeds zerstört worden. Das zeigt die Schizophrenie einer islamischen Welt, die andererseits nicht aufhören will, gegen die im Vergleich zu dieser Schandtat harmlosen Mohammed-Karikaturen ins Feld zu ziehen. nachrichten.red@volksfreund.de

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