Alles Eifel, oder was?

Aus dem Schokoriegel Raider wurde Twix, aus der Sozialistischen Einheitspartei SED die PDS. Und aus den Kreisen Daun und Bitburg-Prüm sollen bald zwei Eifelkreise werden - der eine mit, der andere ohne Vulkane.

Das jedenfalls sind die ehrgeizigen Pläne einiger Lokalpolitiker. Nicht ganz ausgeschlossen, dass weitere folgen, denn ein Stück Eifel können auch Trier-Saarburg oder Bernkastel-Wittlich für sich beanspruchen. Nicht zu vergessen die Kreise im südlichen Nordrhein-Westfalen oder jene rund um die Region Nürburgring-Mayen. Also alles Eifel, oder was? Sicher: Die Dauner hatten schon vor Jahren als Erste die glorreiche Umbenennungs-Idee (und erlitten damit bei der Premiere Schiffbruch), die Bitburg-Prümer Christdemokraten hängen sich bei der kürzlich von Landrat Heinz Onnertz initiierten Neuauflage jetzt nur dran an den Eifel-Karren. Warum nur? Um möglichen weiteren Konkurrenten aus den Nachbarkreisen zuvorzukommen? Unrealistisch. Weil sie wirklich überzeugt sind, dass Eifelkreis ein zugkräftiger Name wäre, um etwa mehr Touristen in die Region zu locken? Schwer vorstellbar. Die Bitburg-Prümer CDU-Aktion riecht mehr nach einem abgekarteten Spiel mit dem Ziel, auch den zweiten Dauner Vulkaneifelkreis-Anlauf zu Fall zu bringen. Je mehr Eifelkreis-Anträge nämlich dem rheinland-pfälzischen Innenminister auf den Tisch flattern, desto genervter wird Karl-Peter Bruch reagieren. Und desto einfacher wird es für ihn, die Anträge abzulehnen. Hinzu kommt, dass schon jetzt zahlreiche Dauner Nachbarkommunen Sturm laufen gegen den Onnertz-Vorstoß. Dem kann der Minister nur zustimmen, wenn eine Umbenennung dem Gemeinwohl dient. Davon aber kann angesichts des jetzt schon herrschenden Tohuwabohus in der Region wohl keine Rede sein. Heißt im Klartext: Statt zwei oder mehr Eifelkreise wird es auch in Zukunft keinen einzigen geben. r.seydewitz@volksfreund.de

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