Alles auf Eis

Einfach, aber riskant sei der Weltraumspaziergang von Astronaut Steve Robinson mit dem Ziel, am Hitzeschild der Raumfähre "Discovery" Reparaturen vorzunehmen. Einfach, aber riskant - allein dieses von der US-Weltraumbehörde Nasa verwendete Sprach-Paradoxon charakterisiert bereits die Zweifel, die auch diese Mission ins All begleiten.

Gestern absolvierte zwar Robinson die historischen Ausbesserungsarbeiten mit Bravour, doch Zweifel an einer sicheren Rückkehr der "Discovery"-Crew werden damit nicht verschwinden. Schließlich dienten die nun beseitigten hervorstehenden Füllstreifen zwischen den Hitzeschild-Kacheln einst einem Zweck. Und wie sich ihr Fehlen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auswirken wird, vermögen auch die verunsichert wirkenden Nasa-Verantwortlichen nicht zu sagen. Bis zum kommenden Montag muss also weiter gezittert werden. Insofern ist auch die Aussage des deutschen Astronauten Ulrich Walter, er werde sich nie wieder in eine der veralteten und störanfälligen "Shuttle"-Fähren setzen, gut nachvollziehbar. Auch war in den letzten Tagen in der Kommunikation zwischen der "Discovery"-Besatzung und der Bodenstation durchaus Verärgerung auf Seiten der Crew wegen der anhaltenden Pannen-Serie herauszuhören, die mit beim Start herabfallenden Teilen begann. Die kürzlich gefällte Grundsatz-Entscheidung, mit Rücksicht auf die Sicherheit der Menschen an Bord alle künftigen Shuttle-Missionen vorerst auf Eis zu legen, ist deshalb der richtige Schritt - trotz der damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Internationale Raumstation und europäische Forschungsprojekte im All. nachrichten.red@volksfreund.de

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