Anpassen und überleben

DieDeutsche Bank, die HypoVereinsbank, die Dresdner Bank oder dieCommerzbank sind die die deutschen Bankenriesen. Doch wer einmalgenauer hinter die Kulissen schaut, sieht schnell, dasseigentlich die Sparkassen der Herr im deutschen Geldland sind.524 Sparkassen verteilen sich über die Republik. Mit 50 MillionenKunden ist die Gruppe Marktführer. Fast jeder zweite Deutscheführt sein Girokonto bei der Sparkasse, vier von zehn Unternehmenfinanzieren ihre Geschäfte bei diesen Kreditinstituten. Doch der Druck auf die größte deutsche Finanzgruppe wächst. Denn die staatliche Haftung, die über viele Jahre hinweg die Sparkassen vor Angriffen schützte, fällt ab 2005 nach EU-Willen endgültig weg. Und die Sparkassen haben ein weiteres Problem: Sie verdienen zu wenig. Zwar sind in den vergangenen zehn Jahren die Anteile im Firmenkundengeschäft ordentlich gestiegen, doch die Kostenquote läuft den Sparkassen davon, weil viele Arbeiten in der Gruppe von jedem gemacht werden. So ist bundesweit die Eigenkapitalrendite in zehn Jahren von rund 22 Prozent auf zwölf Prozent gesunken. Und was bedeutet das für die Sparkasse vor Ort und die Kunden? Nun, die Banken werden, wenn sie überleben wollen, kooperieren oder fusionieren müssen. Sparen bei Sparkassen, das heißt aber auch, weniger Zweigstellen und weniger Mitarbeiter. Daran wird mittelfristig kein Weg vorbeiführen, so schwer das auch einer Bank fällt, die gesellschaftlich und politisch in eine Region eingebettet ist, wie dies sonst nur die Genossenschaftsbanken sind. Doch damit das Drei-Säulen-System von Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland noch Zukunft hat, müssen Sparkassen und "Genossen" sich anpassen - mit allen Konsequenzen.

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