Aus dem Fenster gehängt

Einen schönen Spielplan hat das Trierer Theater vorgelegt, populär, mit vielen Bonbons. So machen das Intendanten oft in ihren Abschiedsjahren, schließlich soll man sie mit guten Besucherzahlen in Erinnerung behalten. Und wer in seinen Spielplänen über Jahre so viel riskiert hat wie Heinz Lukas-Kindermann, darf am Ende guten Gewissens auch mal dem Affen Zucker geben. Ob der Spielplan, der nun präsentiert wurde, auch das umfasst, was wirklich gespielt wird, ist damit allerdings noch nicht gesagt. Zu viele Unwägbarkeiten stecken in der Frage der Finanzierung. Der Intendant hat bei seiner Planung das ohnehin schmale Budget zugrunde gelegt, das ihm bisher zugestanden wurde - weitere Kürzungen sind da nicht einkalkuliert. Das aber widerspricht den Sparvorgaben aus dem Rathaus. Bei der Präsentation gestern konnte man für dieses Problem nicht einmal im Ansatz eine Lösung anbieten. Der Kulturdezernent hat sich, immerhin, sehr weit aus dem Fenster gehängt mit seiner Aussage, künftige Tarifsteigerungen im Theater-Etat zu verankern. Das wäre ein erheblicher Fortschritt für die langfristige Planung der Theatermacher, muss aber im Stadtrat und bei den Dezernentenkollegen erst einmal durchgesetzt werden. Die Stadt müsse wissen, was für ein Theater sie wolle, hat Intendant Lukas-Kindermann gesagt. Exakt. Und dafür braucht man Konzepte, statt sich von Defizit zu Defizit zu hangeln. d.lintz@volksfreund.de

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