Aus dem Himmel in die Hölle

Knapp acht Jahre ist es her, dass Borussia Dortmund mit dem Gewinn der Champions League in den Fußball-Olymp aufgestiegen war. Nun steht der einstige Branchen-Riese vor einem richtigen Scherbenhaufen.

Schon seit Monaten weiß man um die Finanzprobleme des Klubs, aber seit gestern ist klar: Dem Traditionsverein droht das Aus. Unbegreiflich eigentlich: Mit dem Börsengang im Jahr 2000 wurden mehr als 300 Millionen Mark in die Klub-Kasse gespült. Und vor allem vor dem Hintergrund, dass bei Heimspielen im Schnitt weit mehr als 70 000 Zuschauer ins Westfalenstadion strömen, fragt man sich: Wo ist das Geld geblieben? An den Profi-Gehältern allein kann es jedenfalls nicht liegen, denn die wurden schon vor eineinhalb Jahren um 20 Prozent eingedampft. Es gehört schon eine große Portion Ungeschick dazu, einen Verein, der eine der großen Hausnummern darstellt, dermaßen an die Wand zu fahren. Und das müssen sich diejenigen nachsagen lassen, die in den vergangenen Jahren die Geschicke des Vereins führten - oder führen sollten, allen voran Ex-Präsident Gerd Niebaum. Die Frage ist nun, wie es weitergeht. Es sieht zwar zappenduster aus, aber einem Verein, der ein WM-Stadion hat, in dem 2006 sechs Spiele ausgetragen werden sollen, wird schon irgendwie geholfen. Und kein Klub der Liga kann daran interessiert sein, dass die Borussia verschwindet. Denn sie füllt nicht nur das eigene Stadion, sondern bei Auswärtsspielen auch die fremden. s.laemmle@volksfreund.de

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