Bauen, was geht

Die inoffizielle "Verkehrsrunde" der regionalen Abgeordneten in Berlin mit Verantwortlichen aus Bund und Land hat sicher nicht die Welt bewegt. Dies war auch gar nicht möglich. Doch das fraktionsübergreifende Treffen hat den Blick für die Gesamtsituation der Verkehrsinfrastruktur geschärft und lässt in Grundzügen so etwas wie ein abgestimmtes konzeptionelles Vorgehen erkennen, auch wenn dabei die Grünen nur teilweise mitspielen.

Die eigentliche Botschaft lautet erst einmal, Prioritäten zu setzen: Bauen, was wirklich geht. Vor allem beim überfälligen grenzüberschreitenden Lückenschluss A1 muss Tempo gemacht werden nach dem Ende von Rot-Grün in NRW. Die Zielmarke 2013 von FDP-Mann Edmund Geisen ist gleichwohl kühn. Zurückstecken müssen nach der Verabredung die Matadore für Pro und Kontra in Sachen Moselaufstieg, Bernhard Kaster und Karl Diller. Der Hickhack um die umstrittene Westumfahrung wird erst einmal zurückgestellt, doch vom Tisch ist sie keineswegs. Im Gegenteil. Auch für den Mainzer Verkehrsminister hat nur eine Achse aus West- und Nordumfahrung der Moselmetropole Sinn, um den Schwerlastverkehr aus der Stadt zu holen und zügig vorbeizuleiten. Mit dem Lückenschluss der A1 könnte dann endlich auch die LKW-Rennstrecke B 51 durch die neue Verbindung ins Rhein-Ruhr-Gebiet entlastet werden. Angesichts spärlich gefüllter Kassen wird die Umsetzung der zentralen Projekte allerdings noch zum beschwerlichen Weg. Umso wichtiger, dass sich die Vertreter der Region darauf verständigen, wohin die Reise gehen soll. j.winkler@volksfreund.de

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