Besorgnis ja, Angst nein

Natürlich müssen wir seit Ausbruch des Krieges im Irak wachsamer sein. Der Terrorismus ist nun mal ein globales und kein regionales Phänomen mehr. Und jetzt, wo am Golf gekämpft wird, ist zweifellos die Terrorgefahr größer geworden. Grund zur Panik und zur Hysterie gibt es dennoch nicht. Es ist gut, dass die Politik immer wieder darauf hinweist. Natürlich müssen wir uns auch Sorgen machen, aber nicht primär um uns oder um unser Land. Sondern um die Menschen, die von diesem ungerechtfertigten Krieg betroffen sind - Zivilisten wie Soldaten beider Seiten. Mit ihnen muss man bangen, für sie muss man hoffen, dass er kurz wird. Deutschland beteiligt sich aber nicht direkt an diesem Krieg, Deutschland ist auch nichtBestandteil dieses Krieges. Wer einen anderen Eindruck vermittelt - und davon gibt es genügend - ist ein schnöder Angstmacher. Das muss man sagen dürfen, ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, es sich zu einfach zu machen. Etwas mehr Zurückhaltung in der Rhetorik wäre also bei manchem Politiker angebracht. Allerdings auch bei manchen Medien. Wer den Krieg beispielsweise zum abendfüllenden Fernseh-Programm macht, ohne auch nur irgendwelche neuen Erkenntnisse oder Nachrichten präsentieren zu können, der muss sich wirklich fragen lassen, ob er nicht Ängste schürt statt welche abbaut. Und ob er nicht zumindest schon zu einem Teil von der Propaganda-Maschinerie der Militärs überrollt worden ist. nachrichten.red@volksfreund.de

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