Besser als nichts

Sicher sind ein paar Euro mehr Rente kein Grund, um Freudentänze aufzuführen. Trotzdem ist der Mini-Zuschlag besser als nichts. Die Ruheständler bekamen die Wirtschaftsflaute der letzten Jahre zweifellos am meisten zu spüren.

Eine Nullrunde jagte die nächste. Zeitgleich stiegen Sozialversicherungsbeiträge und Preise, was zu deutlichen finanziellen Einbußen führte. Mittlerweile geht es wieder ökonomisch bergauf. Da ist es logisch, dass die Rentner ebenfalls etwas davon haben müssen. Die Opposition spricht in diesem Zusammenhang von einer "Mogelpackung". Damit erweckt sie den Eindruck, dass die Rentenanpassung staatlicher Willkür unterliegt. Aber das ist Unsinn. Die Rentenkasse lebt praktisch von der Hand in den Mund. Das heißt, die von den Arbeitnehmern gezahlten Beiträge fließen umgehend auf die Konten der Rentner. Ist die Konjunktur mau und die Arbeitslosigkeit hoch, kommt dieses solidarische Modell zwangsläufig in Schwierigkeiten. Entweder die Beiträge müssen deutlich steigen, was der Vernichtung von Jobs eine zusätzliche Dynamik verleiht, oder die Rentner müssen Abstriche machen - wie übrigens die Arbeitnehmer mit ihren stagnierenden Löhnen auch. Was nicht erwirtschaftet wurde, kann auch nicht verteilt werden. Dieser Grundsatz gilt bei der Rentenversicherung in besonderem Maße. Der Hinweis auf die stattlichen Steuerzuschüsse hilft ebenfalls nicht weiter. Denn wenn die Wirtschaft lahmt, geht auch das Steueraufkommen zurück. Noch vor wenigen Monaten sah es so aus, als wären die Rentner geradezu auf Nullrunden abonniert. Zur Überraschung selbst der Fachleute kommt es nun ein bisschen besser. Das sollte nicht schlecht geredet werden. nachrichten.red@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort