Bitte kein Selbstmitleid!

Die Energiepreise steigen – und alle Welt schreit auf. Warum eigentlich? Das, was derzeit auf dem Rohölmarkt geschieht, sagen Experten seit Jahrzehnten voraus

Die Energiepreise steigen - und alle Welt schreit auf. Warum eigentlich? Das, was derzeit auf dem Rohölmarkt geschieht, sagen Experten seit Jahrzehnten voraus: Die Nachfrage nach Energie nehme mit fortschreitender Entwicklung von Schwellenländern wie China zu, hieß es immer wieder, während die Rohöl-Vorräte knapper würden. Die Folge war seit jeher klar: ein steigender Ölpreis - und damit höhere Energiekosten.Doch das Gros der Politiker tat dieses Szenario als Panikmache ab, und ebensolche Teile der Bevölkerung glaubten ihnen allzu gern. Munter wurden Autos mit mehr und mehr PS entwickelt, gebaut und gekauft. Energiesparmaßnahmen? Investitionen in regenerative Energien? Solche Themen blieben weitgehend Sache von Idealisten.

Jetzt ist die Zukunft, vor der man die Augen so lange verschloss, Gegenwart geworden: Die Ölpreis-Explosion ist da. Und statt sich den eigenen Anteil an der angeblichen bösen Überraschung einzugestehen, ergeht man sich in Selbstmitleid und Anklagen von Mineralölwirtschaft, Börsen-Spekulanten & Co.

Das ist nicht nur unangebracht, es bringt auch keinen Schritt nach vorn. Dorthin führt einzig und allein der Weg, sich mit den hohen Energiekosten abzufinden und ernsthaft auf Alternativen wie regenerative Energien zu setzen - für die es mit dem hohen Ölpreis neben ökologischen nun auch handfeste ökonomische Argumente gibt.

Wie nötig ein solches Umdenken ist, wurde erst gestern wieder deutlich, als das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut eine Studie zur Entwicklung des Ölpreises vorstellte: Danach ist bis 2030 mit einem Anstieg auf 120 US-Dollar pro Barrel zu rechnen - das entspricht etwa einer Verdopplung des gegenwärtigen Niveaus.

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