Breite Phalanx

Selten hat sich eine Veranstaltung so breiter Zustimmung der ganzen Region erfreut wie die Landesgartenschau. Lokalpolitiker vom Lande, die ansonsten mit skeptischem Blick Richtung "Metropole" Trier blicken, sind voll des Lobes.

Eine ganze Tourismus- und Ga-stronomie-Branche, die der Konkurrenz sonst kaum das Schwarze unterm Fingernagel gönnt, setzt gemeinsam auf das Zugpferd LGS. Die grüne Schau vereint viele, die sich sonst nicht grün sind. Weil alle davon profitieren. Es lohnt sich, einen Blick auf die erstaunlichen Zahlen zu werfen, die hinter dem Großprojekt stecken. Natürlich wäre mancher Tourist auch ohne die Schau in die Region gekommen, natürlich hätte mancher Häuslebauer sein Geld auch in einem anderen Wohngebiet investiert. Aber die Bündelung der Mittel setzt auch Potenziale frei, die sonst nie mobilisiert worden wären. Vielleicht schafft die Landesgartenschau das Kunststück, der Region Trier deutlich zu machen, welche Möglichkeiten in einer gemeinsamen Vermarktung der Attraktivität von Moselland, Eifel, Hunsrück und Saar liegen. Ohne eine breite Phalanx der Unterstützung von Luxemburg bis Bitburg, von Arzfeld bis Reinsfeld wäre ein Großereignis wie die LGS nie nach Trier gekommen. Das legt den Machern auf dem Petrisberg eine große Verantwortung in die Hände. Auch über die sechs Gartenschau-Monate hinaus. Eine faire Chance für örtliche Handwerker bei Auftragsvergaben, ein enger Kontakt zur Wirtschaft in Stadt und Umland, ein sorgsamer Umgang mit den kulturellen Anknüpfungspunkten, die durch die Mitwirkung unzähliger regionaler Ensembles am LGS-Programm entstehen werden: Damit ließe sich ein nachhaltig wirkendes Zusammenwachsen der Region fördern. Dann wäre die Gartenschau nicht nur ein beachtlicher kurzfristiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch eine Art Anschubfinanzierung für die Zukunftssicherung der Menschen, die hier leben. d.lintz@volksfreund.de

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