Bremser Putin

Kann es dem UN-Sicherheitsrat gelingen, eine der größten Herausforderungen der Gegenwart - das Streben des totalitären Regimes im Iran nach Nuklearwaffen - zu meistern und das Problem zu entschärfen?

Schon das jüngste Ringen der fünf Veto-Mächte um den Wortlaut einer Abmahnung in Richtung Teheran zeigt, dass sich erwartungsgemäß Russland und China, die wichtigsten Handelspartner für die Mullahs, als Bremser betätigen und jede Form von verstärktem Druck ablehnen. Wladimir Putin, der soeben erst für die Terrororganisation Hamas den roten Teppich in Moskau ausrollte, bestätigt damit einmal mehr, dass seine gelegentlichen Bekundungen, der islamische Terrorismus müsse weltweit mit allen Mitteln bekämpft werden, lediglich hohle Floskeln sind. Denn Putin weiß genau, welche Langzeitwirkung droht, wenn es dem Iran gelingt, sich mit nuklearen Waffen auszurüsten: Die größte Gefahr ist dann, dass jene, die heute in Teheran öffentlich von der völligen Vernichtung Israels und der Schaffung einer islamischen "Weltregierung" träumen, die Massen-Vernichtungswaffe insgeheim einer befreundeten islamischen Extremistengruppe zur Verfügung stellen. Der Iran hat auch in den letzten Tagen immer wieder deutlich gemacht, dass man am Ziel der Urananreicherung festhalten und sich internationaler Diplomatie nicht beugen will. Damit bleibt als letzte Hoffnung für eine Entspannung der Situation, dass der seit Wochen diskutierte Kompromissvorschlag für eine Anreicherung auf russischem Boden unter internationaler Überwachung doch noch die Zustimmung Teherans findet. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gering, denn da - wie zahlreiche Indizien belegen - der Iran die Technologie nicht nur für zivile Zwecke nutzen will, würde diese Idee die Mullahs in ihrem Streben nach der Bombe nicht viel weiterbringen. nachrichten.red@volksfreund.de

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