Chance, nicht Luxus

Nicht, dass das Thema in Trier und Umgebung völlig neu wäre. Aber manchmal ist es nützlich, Dinge schwarz auf weiß von einer neutralen Instanz bestätigt zu bekommen. Deshalb nochmal zum Mitschreiben: Wir sitzen im Umkreis von 50 Kilometern um die Porta Nigra auf einer Goldgrube, wir begreifen es nur nicht.

Städte- und Kulturtourismus ist eine Wachstumsbranche in einer Zeit, in der sonst nicht mehr viel wächst. Und von den touristischen Massen profitiert nicht nur die Stadt, die sie anzieht, sondern auch das ganze Umland. Das große Aber: Die entsprechende Zielgruppe ist anspruchsvoll. Sie will gepflegte Bestands-Kultur und spannende Ereignis-Kultur. Und sie will das eine mit dem anderen möglichst unkompliziert verbinden. Und zwar aus einer Hand und auf einen Blick, ohne ewige Sucherei auf verschiedenen Homepages, Fahrplänen oder Veranstaltungskalendern. Dabei interessiert es den Kunden, wie er in weniger als einer Stunde zum jeweiligen Tatort kommt, aber nicht die Bohne, ob dazwischen Gemeinde-, Kreis- oder Ländergrenzen liegen. Luxemburg, Bitburg, Bernkastel: Das ist von Wanne-Eickel, Rotterdam oder Peking aus betrachtet alles Trier-Mosel. Und genau so sollte man es auch vermarkten.Natürlich muss auch die Qualität des Produktes stimmen. Und die kostet Geld. Kein Mensch käme auf die Idee, bei der Ausweisung eines neuen Gewerbe- oder Industriegebietes von Luxus zu reden. Aber Investitionen in den Rohstoff Kultur sind genauso wenig Luxus. Und was sie bei planvollem Vorgehen bewirken können, zeigt musterhaft die Belebung der antiken Stätten in Trier. d.lintz@volksfreund.de

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