Das Potenzial ist da

Auf den ersten Blick erscheint die Bilanz der Touristik-Branche in der Region widersprüchlich: Die Zahl der Gäste ist gestiegen, die der Übernachtungen dagegen gesunken. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Der allgemeine Trend geht dahin, dass die Menschen häufiger, dafür aber kürzer Urlaub machen.

Hinzu kommt, dass sowohl die Stadt Trier als auch Eifel, Mosel und Hunsrück klassische Ziele für einen Kurzurlaub sind. Die Region wird sich deshalb damit abfinden müssen, dass die Zahl der Übernachtungen mittelfristig - wenn es gut läuft - allenfalls konstant bleiben wird. Doch in den Zahlen der Touristiker steckt vor allem eine positive Nachricht: Trier und Umgebung sind und bleiben für Gäste attraktiv. 2006 sind so viele Menschen wie nie zuvor in die alte Römerstadt gekommen. Auch Eifel, Mosel und Hunsrück melden Zuwächse bei den absoluten Zahlen. Der Fremdenverkehr ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, er kann es auch bleiben - vorausgesetzt, die Zeichen der Zeit werden erkannt, und die Branche reagiert. Das heißt beispielsweise, verstärkt auf Kurzzeit- und Tagestouristen zu setzen. Angebote und Arrangements müssen an die sich ändernden Vorlieben der Urlauber angepasst werden. Es gilt, auf Trends wie Wellness oder Radsport zu reagieren. Wichtig ist auch, dass die Verantwortlichen an den Touristen-Magneten der Region zusammenarbeiten, statt sich als Konkurrenz zu begreifen: Wer an der Saar Urlaub macht, fährt auch nach Trier. Und wem es diesmal an der Mosel gefällt, der reist vielleicht beim nächsten Mal zum Wandern in die Vulkaneifel. Es wird einigen Aufwand erfordern, die sinkende Übernachtungsdauer durch steigende Gästezahlen wettzumachen. Doch die Tourismus-Bilanz 2006 sollte allen Verantwortlichen Mut machen, (weiter) in diese Richtung zu arbeiten. Sie lässt keinen Zweifel daran: Unsere Region hat Potenzial. i.kreutz@volksfreund.de

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