Das zweite blaue Auge

Und wieder verzichten unzählige Menschen auf Millionen Euro. Erst die Gläubiger, nun die Stadion-Anteilseigner. Borussia Dortmund hat zum zweiten Mal den Kopf aus der Schlinge gezogen, obwohl der Verein hunderte Millionen Euro verbrannt hat.

Und wieder verzichten unzählige Menschen auf Millionen Euro. Erst die Gläubiger, nun die Stadion-Anteilseigner. Borussia Dortmund hat zum zweiten Mal den Kopf aus der Schlinge gezogen, obwohl der Verein hunderte Millionen Euro verbrannt hat. Aber endgültig gerettet ist der BVB noch lange nicht: Erst, wenn die Deutsche Fußball Liga dem Traditionsverein die Lizenz erteilt, geht es weiter im Westfalenstadion, das als entscheidendes Faustpfand den Etappensieg vor dem Gang zum Insolvenzrichter darstellt. Aber erhält Dortmund auch die Lizenz? Gerade in Trier fragt man sich, ob ein Verein, der jahrelang bewiesen hat, dass er nicht mit Geld umgehen kann, die Daseinsberechtigung im Profi-Fußball zugesprochen bekommt, wenn ein Zweitligist nur wegen fehlendem Komfort und zu wenigen Sitzplätzen im Stadion (und nicht aus finanziellen Gründen) die Lizenz möglicherweise verweigert wird. Die DFL-Herren werden Dortmund wohl mit einer Geldstrafe und möglicherweise auch mit einem Punktabzug belegen, aber aufgrund der Bedeutung für den deutschen Fußball wird der BVB abermals mit einem blauen Auge davon kommen. Im Jahr 2000 war die Borussia mit viel Tamtam an der Börse gestartet, nun sitzt die Kapitalgesellschaft vor einem Scherbenhaufen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Macher (auch in anderen Klubs) daraus ihre Lehren ziehen. So kann man nicht mit dem Geld von Anlegern umgehen. Investitionen in die Zukunft (Stadion), sind das eine, Geld für sündhaft teure Spieler, die den Verein abzocken, das andere. Und davon kann die Borussia ein Lied singen. b.pazen@volksfreund.de

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