Der Lafontaine der CDU

Das Tohuwabohu in der Union trägt mittlerweile schon Züge der Selbstzerstörung. Als ob die zermürbenden innerparteilichen Ränkespiele nicht längst das Fass zum Überlaufen bringen, macht nun auch noch Friedrich Merz den Lafontaine.

Genauso wie der Saarländer vor fünf Jahren schmeißt jetzt der Sauerländer ohne offizielle Begründung seine Ämter in Partei und Fraktion hin. Keine Frage, die Krise der CDU und ihrer angeschlagenen Chefin Angela Merkel wird sich dadurch weiter verschärfen. Das weiß Friedrich Merz natürlich auch. Schon deshalb darf man getrost annehmen, dass es sich bei seinem Entschluss um einen wohl kalkulierten Racheakt handelt. Der profilierte Finanzexperte hat es nie verwunden, dass die Ostdeutsche ihn aus dem Amt des Fraktionsvorsitzenden gejagt hat. Zum Posten des Stellvertreters ließ er sich nur widerwillig überreden. Hinzu kommt die für März frustrierende Tatsache, dass sein noch vor einem Jahr umjubeltes Steuersenkungsmodell den Bach herunter zu gehen droht. Wenn Friedrich Merz nun ins zweite Glied zurück tritt, dann bedeutet das allerdings noch längst nicht ein Ende seiner politischen Karriere. Zweifellos lässt er sich ein Hintertürchen offen - für die Zeit nach Merkel. nachrichten.red@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort