Der wankende Titan

Das war die Höchststrafe für den Champion: Michael Schumacher, der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten, wurde am Sonntag in Ungarn von einem spanischen Jungspund namens Fernando Alonso überrundet.

Und nicht nur das: Der Titelverteidiger, der in den vergangenen Jahren in seinem roten Ferrari die Konkurrenz in schöner Regelmäßigkeit in Grund und Boden gefahren hatte, landete am Ende abgeschlagen auf dem achten Platz. Der fünffache Weltmeister wurde auf dem Hungaro-Ring regelrecht gedemütigt. Keine Frage: "Schumi" ist schwer ins Wanken geraten. Der Titan des Motorsports, der als (fast) unschlagbar galt, hat viel von seiner Souveränität eingebüßt - und damit die Konkurrenz stark gemacht. Das gilt vor allem für die jungen Wilden im Rennzirkus. Juan Pablo Montoya, Kimi Räikkönen, Alonso und nicht zuletzt auch der eigene Bruder Ralf haben längst ihren Respekt abgelegt. Und noch mehr: Ihre Siege sind keine Eintagsfliegen, die nur aufgrund besonderer äußerer Umstände zustande kamen, sondern sind überlegen und abgeklärt herausgefahren. Diese Männer verkörpern jene neue Fahrer-Generation, die in den kommenden Jahren die Formel 1 dominieren wird. Drei Rennen sind es noch in dieser Saison, und schon lange war es nicht mehr so spannend in der Königsklasse des Motorsports. Und das ist auch gut so, für Fans, Verantwortliche und nicht zuletzt auch für die Sponsoren. Denn nach den letzten drei Jahren, als die Ferraris dominierten, machte sich zunehmend Langeweile breit. Jetzt ist endlich wieder Feuer im Spiel. s.laemmle@volksfreund.de

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