Die Angst bleibt

Hirnhautentzündung im Kindergarten - eine Nachricht, die Eltern in Alarmstimmung versetzt. Sie wollen wissen, was Sache ist. Wie groß ist die Gefahr? Kann sich das eigene Kind angesteckt haben? Sie haben ein Recht auf schnelle, umfassende Informationen. Auch wenn im aktuellen Fall in Trier die Eltern der Hort-Kinder direkt, nachdem sich der schlimme Verdacht bestätigt hat, per Handzettel aufgeklärt wurden, hätte die Öffentlichkeit schnellst möglich unterrichtet werden müssen. Eine Nachricht wie diese spricht sich in Windeseile herum, Gerüchte brodeln, Unruhe entsteht. Trotzdem hat man offensichtlich versucht, den Fall unter der Decke zu halten. Eine offizielle Mitteilung der Kreisverwaltung Trier-Saarburg gab es erst gestern am späten Nachmittag. Seit Montag ist klar, dass es sich bei der Erkrankung des Jungen um eine meldepflichtige Meningitis-Infektion handelt. Eine sachliche, offensive, frühe Information nimmt Spekulationen die Luft und verhindert unnötige Panik. Hirnhautentzündung ist nicht einfach eine Krankheit. Noch immer sterben vor allem Kinder und Jugendliche daran. Eltern haben Angst. Daher darf, sobald Gewissheit über eine Neuansteckung besteht, nicht mit der Information hinter dem Berg gehalten werden. Die Sorge der Eltern muss ernst genommen werden. Auch wenn man im Trierer Fall nach Lage der Dinge Entwarnung geben kann. Dem erkrankten Jungen geht es offenbar wieder gut, die Gefahr für die anderen Kinder und die Mitarbeiter der Tagesstätte ist angeblich gebannt. Die Ärzte und das Gesundheitsamt haben nach allem was bekannt ist, angemessen und besonnen gehandelt. Doch die Angst vor einem neuen Fall bleibt und darf nicht heruntergespielt werden. b.wientjes@volksfreund.de

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