Die Bürger mit ins Boot

Mosel-Wein-Antike: Dieser Dreiklang hört sich viel versprechend an. Da könnte ein Vermarktungskonzept aus einem Guss draus werden. Die Landschaft, ihre Produkte plus Kultur und Historie, das ist nicht entlang Gebietskörperschaftsgrenzen zusammengeschustert, sondern das gehört tatsächlich alles zusammen.

Und Stimmigkeit ist ein entscheidender Faktor, wenn man Menschen aus anderen Teilen des Landes oder der Welt für diese Region interessieren oder gar begeistern will. Die Dachmarke Mosel ist also eine große Chance. Sie sollte nicht vertan werden. Das wird aber nur funktionieren, wenn das Konzept überzeugend nach innen und einheitlich nach außen vertreten wird. Also erstens: Die Bürger müssen mit ins Boot. So lange das "Markenbewusstsein" die Angelegenheit von Verbandsfunktionären und Mandatsträgern bleibt, wird man nicht weiterkommen. Die Initiative, so verdienstvoll sie ist, ist diesbezüglich bislang alles schuldig geblieben. Nur wenn die Menschen hinter dem "Konzept Mosel" stehen, wenn sie sich die Qualitäts-Ansprüche zu Eigen machen und sie selbstbewusst vertreten, wird die Marke nach außen ausstrahlen. Und zweitens: Unter das Dach gehört alles wichtige, was an der Mosel passiert. Das Wein&Gourmet-Festival, die Antikenfestspiele, Brot&Spiele, die Moselfestwochen. Die Museen, die antiken Stätten und der Calmont. Samt überregionaler, professioneller Vermarktung. Dazu braucht man Infrastruktur und Geld. Und klare Kompetenzen. Das setzt beispielsweise voraus, dass die Stadt Trier sich aktiv und uneingeschränkt in das Projekt einbringt. Davon konnte bislang keine Rede sein. Und es setzt auch voraus, dass es eine klare Aufgabentrennung zur Initiative Region Trier gibt, die im gleichen Teich fischt. Denn zwei Angler sind angesichts des dünnen Besatzes einer zu viel. Da sind nicht Formelkompromisse gefragt, sondern klare Ansagen. Auch wenn es unbequem ist. Damit steht und fällt der Erfolg des Moselkongresses. d.lintz@volksfreund.de

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