Die Quittung?

Der als "Monstersturm" charakterisierte Hurrikan "Katrina", der gestern die amerikanische Stadt New Orleans nur knapp an einer Jahrhundert-Katastrophe vorbei schlittern ließ und im Südosten der USA Milliardenschäden anrichtete, dürfte kein Einzelfall bleiben.

Denn Klimaforscher wie Ökologen kommen immer häufiger zu der Auffassung, dass sich die Menschheit auf eine steigende Zahl von Natur-Katastrophen einstellen muss und sie daran eine erhebliche Schuld trägt. Denn die globale Erwärmung sorge auch für wärmere Meere - was das Potenzial für verheerende Stürme in Zukunft deutlich erhöhe. Für die US-Regierung, die sich mit Rücksicht auf Industrie-Interessen bisher nicht dem internationalen Klimaschutz-Abkommen von Kyoto angeschlossen hat und sogar eine Zeit lang das Phänomen der globalen Erwärmung als unwissenschaftlich und unbewiesen in Frage stellte, sollten "Katrina" und die dramatischen Folgen eine erneute Mahnung sein, die bisher fehlgeleitete Umweltpolitik des Landes einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Doch auch, wenn sich George W. Bush weiter gegen die Kyoto-Protokolle sträubt, gibt es zumindest Hoffnung. Neun US-Bundesstaaten wollen jetzt versuchen, schädliche Gase zu reduzieren und so die Regierung in Washington unter Handlungsdruck zu setzen. Und auch die in den USA angestrebte stärkere Nutzung der heute technologisch gut beherrschbaren Kernenergie ist aus Sicht des Kampfes gegen globale Erwärmung ein Schritt in die richtige Richtung. nachrichten.red@volksfreund.de

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