Die große Chance
Es war kein leichter Weg für einen ehrenamtlich organisierten Verein, die schwierigen und aufwändigen Strukturen für ein stationäres Hospizhaus, also für eine feste Einrichtung mit etlichen hauptberuflichen Mitarbeitern, zu schaffen.
Das hat seine Zeit gedauert und sicher die Geduld aller Beteiligten strapaziert. Aber gemessen an dem, was nun entsteht, sind zwei Jahre Planungszeit ein Klacks. Hätte die öffentliche Hand das Projekt betrieben, wäre ein Planungs- und Entscheidungszeitraum von zehn Jahren normal. So wird nun mit viel Geld aus privaten Schatullen und noch mehr Engagement und Herzblut eine Einrichtung gestemmt, die angesichts der Bevölkerungsentwicklung ebenso notwendig wie vorbildlich ist. Dass dabei nicht jeder Traum in Erfüllung gegangen ist, sollte die aktiven Hospizler nicht frustrieren. Wichtig bleibt, dass das stationäre Hospiz die Arbeit der ehrenamtlichen Sterbebegleiter nicht verdrängt oder ersetzt, sondern befruchtet. Sie werden vor Ort in den Familien mehr gebraucht als je zuvor. Das Gleiche gilt für Krankenhäuser und Pflegeheime: Der Hospizgedanke, der angemessene Umgang mit Todkranken, muss vom Hospizhaus aus in diese Einrichtungen weitergetragen werden. In Trier wird diese große Chance eröffnet. Darauf darf man ruhig stolz sein. d.lintz@volksfreund.de