Eigenes Risiko abwägen

Der Deutsche Aktienindex Dax hat gestern kurzzeitig die 7000er-Marke übersprungen. An der Börse macht sich weiter Optimismus breit, wenn auch der Index, der die Entwicklung der 30 größten deutschen Unternehmen nachzeichnet, am Nachmittag wieder unter die psychologisch so wichtige Marke fiel.

Die meisten Experten sind sich einig, dass der Dax schon bald wieder den 7000er-Gipfel überspringt. Viele Fachleute trauen dem Index bis zum Jahresende sogar 7400 bis 7500 Punkte zu. Im vergangenen Jahr war der wichtigste deutsche Aktienindex schon auf dem Höhenflug: 22 Prozent legte er zu und machte all jene Anleger glücklich, die in den deutschen Leitindex investiert haben. Und auch in diesem Jahr ging es fast nur aufwärts: um rund 350 Punkte oder fünf Prozent. Die Kursgewinne und Dividenden werden vor allem von ausländischen Investoren eingefahren. Die deutschen Kleinanleger haben sich seit dem Börsencrash 2001, zum Teil mit hohen Verlusten, aus dem Aktiengeschäft zurückgezogen. Nach einer Erhebung des Deutschen Aktieninstituts gibt es gerade noch gut zehn Millionen deutsche Aktionäre, so wenig wie 1999. Dabei lohnt es sich unter Umständen bei einem Stand von knapp 7000 Punkten noch einzusteigen. Anders als vor Jahren werden die Kurssteigerungen von satten Gewinnen begleitet und sind nicht bloß das Ergebnis von Zukunftserwartungen und Fusionsspekulationen. Heute ist die Entwicklung viel gesünder. Dennoch sollte jeder Anleger, der auf das Kurskarussell aufspringen möchte, sein persönliches Risiko abschätzen. Nötig sind gute Nerven, Geld, das man übrig hat, und genügend Zeit. Vor diesem Hintergrund ist der Dax eine Investition wert. h.waschbuesch@volksfreund.de

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