Ein guter Mittelweg

Welten prallen aufeinander. Für den einen ist die Zigarette beim Bier ein Muss, am Ende eines guten Essens sogar ein besonderer Genuss. Für den anderen, der passiv mitraucht, der den Gestank am nächsten Morgen noch in den eigenen Klamotten riecht, ist die Qualmerei ein immenses Ärgernis. Wer hat auf wen Rücksicht zu nehmen? Qualmer fühlen sich drangsaliert, verfolgt, Nichtraucher belästigt und ungewollt geschädigt. Beide Haltungen lassen sich kaum vereinbaren. Gastronomie und Gesundheitsministerium wagen jetzt dennoch einen Mittelweg, und der ist immer noch besser, als Bürger, Restaurants und Kneipen per Gesetz zu bevormunden. Das bürokratische Europa sollte in dieser Frage kein Vorbild sein. Dass Nichtrauchen ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der eigenen Gesundheit ist, wird ja durch die Vereinbarung nicht in Frage gestellt. Und dass Rauchen und Kneipe für viele zahlkräftige Gäste zusammengehört, macht die gebeutelte Branche zweifellos empfänglicher für freiwillige Lösungen. Sie muss nun auch unter Beweis stellen, dass mit der Selbstverpflichtung Gesundheitsschutz möglich ist. In dem sie zwanghaften Lüsten von Rauchern und den verständlichen, vor allem stärker wiegenden Interessen von Nichtrauchern mit ideenreichen Lösungen begegnet. Vieles ist möglich. Man muss nur wollen. nachrichten.red@volksfreund.de

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