Ein weites Feld

Im Osten tut sich was. Viele Nationen stehen auf der Beitrittsliste der Europäischen Union und die russische Wirtschaft öffnet sich dem Westen. Da ist es konsequent, dass sich diese politsch-wirtschaftliche Orientierung Europas zur kontinentalen Achse auch in der Literatur spiegelt.

Der Schwerpunkt "Russland" der Buchmesse macht daher Sinn. Hier tut sich ein weites Feld auf, das neue Eindrücke verspricht. Nach rund zehn Jahren der Orientierung zeigen sich nun die ersten Früchte einer neuen Generation von Literaten, ebenso wird Vergangenes wieder neu entdeckt. Junge Talente wie Viktor Jerofejew präsentieren sich in Frankfurt. Auch werden während der Sowjetzeit verbotene Werke wieder aufgelegt, wie zum Beispiel "Wiktor Wawitsch" von Boris Schitkow. Von den "jungen Wilden" aus Russland geht ein Impuls aus, der auch die deutsche Szene aufwecken kann und junge Autoren mit Niveau anspornen wird. Promi-Bücher und gedruckte Schlammschlachten mit Selbstdarstellern gibt es schon genug auf dem deutschen Büchermarkt. Da tut es Not, wieder zu den literarischen Tugenden zurückzukehren, wie dem Erzählen. Genau das machen die Russen vor. hp.linz@volksfreund.de

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