Eine Frage der Qualität

Man kennt das aus der Vergangenheit: Fehlten Lehrer, wurde dem studentischen Nachwuchs geraten, doch möglichst auf das Lehramt zu studieren; fehlten Bauingenieure, klangen die Appelle flammend, bitteschön doch diese Karriere einzuschlagen.

Das Ende vom Lied waren stets viel zu viele Kräfte für zu wenige Jobs, weil Prognosen und Realität selten zueinander passten. Dieses Prinzip gilt nicht mehr. Der demografische Wandel schlägt nun wirklich zu: Deutschland steht vor einem massiven Fachkräftemangel. Nicht nur, aber gerade auch in der Informationstechnologie-Branche. In einer Sparte also, die wie kaum eine andere im globalen Wettbewerb steht, die eine erhebliche Wachstumsdynamik aufweist, und die somit für die Entwicklung des Arbeitsmarktes immer bedeutender wird. "IT" geht überdies inzwischen fast jeden an - ob bei der Sicherheit im Internet oder der Zukunft der mobilen Kommunikation. Die Globalisierung diktiert die künftigen Spielregeln. Mehr Nachwuchs lässt sich nur durch offensives Werben für den Standort, durch angemessene Einreiseregeln, durch Mut zu Leuchtturmprojekten, durch mehr Stipendien und attraktivere Arbeitsbedingungen generieren. Der Gipfel der Kanzlerin hatte gestern viele Botschaften, auch an das Verständnis der Branche selbst. Eine der wichtigsten davon war aber: Auf die Qualität der Lehre kommt es ganz entscheidend an. Dass dies jetzt endlich begriffen worden ist, dürfte viel bewirken. nachrichten.red@volksfreund.de

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