Eins bisschen Wehmut

Als vor27 Jahren die Concorde zum ersten Linienflug abhob, da musste derTraum vom Fliegen neu definiert werden. Superschnell undhypermodern war das französisch-britische Vorzeige-Objekt damals.Und auch damals schon so teuer, dass zahlungsfähige Passagierefür jede Stunde Zeitersparnis einen vierstelligen Betraghinblättern mussten. Vor allem aber war sie eines - prestigeträchtig. Wer mit der Concorde flog, gehörte in der Tat zum Jet-Set. Zu diesem illustren Kreis zu zählen, lockt angesichts eines Preises von 8700 Euro für einen Flug von Paris nach New York und zurück immer weniger Fluggäste. Gestern waren es gerade einmal zwölf Passagiere, die sich auf die 92 Sitzplätze verteilten.

Sicher, der Preis mag eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Den entscheidenden Stoß dürfte der Concorde jedoch das verheerende Unglück vom Juli 2000 versetzt haben, als in Paris 113 Menschen starben. Damals war der trügerische Traum zu Ende, auch in einer supersicheren Maschine zu sitzen.

Superschnell ist die Concorde noch immer, trotz aller Modernisierung aber längst nicht mehr auf der Höhe der Technik. Und ein fliegender Umweltfrevel ist sie angesichts ihres immensen Kerosin-Konsums sowieso. Deshalb ist sie auch im Museum gut aufgehoben.

Allerdings - ein bisschen Wehmut darf sein. Schließlich war die Concorde auch so etwas wie der Orient-Express der Lüfte.

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