Endlich gute Nachrichten

Ist das Ende der Durststrecke für die heimische Landwirtschaft wirklich in greifbare Nähe gerückt? Gibt es jetzt die reelle Chance auf eine nachhaltig positive Entwicklung? Man mag es kaum glauben angesichts der jahrelangen Endlos-Preisspiralen nach unten.

Dennoch spricht vieles dafür, dass Bauernpräsident Leo Blum Recht hat mit seiner insgesamt positiven Einschätzung der Lage. Die Milch macht's plötzlich - nicht mehr nur in der Werbung, sondern auch beim Preis. Der Trend geht eindeutig in eine Richtung, die das Überleben moderner Milchviehbetriebe auch in Eifel und Hunsrück wieder realistisch erscheinen lässt. Denn der Rohstoff ist europaweit knapper, als das den Lebensmittelkonzernen Recht sein kann. Gut für die Bauern und problemlos zu verkraften für die Konsumenten. Dazu kommt, dass landwirtschaftliche Flächen, die bis vor kurzem kaum noch etwas wert und eher Ladenhüter waren, zunehmend wieder begehrt sind und sich für angemessene Preise verpachten oder verkaufen lassen. Verantwortlich für diese positive Entwicklung ist nicht zuletzt ein kleines Wörtchen, das lange Zeit bei Funktionären und konventionell wirtschaftenden Landwirten eher verpönt war: Bio. Denn die wachsende Zahl an staatlich geförderten Biogasanlagen zur Produktion von Wärme und Strom wollen gefüttert werden mit großen Mengen unter anderem an Mais und Silage - und für deren Anbau werden jede Menge Flächen benötigt. Dazu kommt die steigende Bedeutung nachwachsender Biomasse etwa für die Herstellung von Biokraftstoffen. Auch das treibt die Preise für landwirtschaftliche Produkte nach oben und hilft damit letztlich den Bauern. Wird diese Entwicklung konsequent weiterverfolgt, könnte es gut sein, dass in absehbarer Zeit aus dem jahrzehntealten Sorgenkind Landwirtschaft wieder ein blühender, zukunftsfähiger Wirtschaftszweig wird. Die Chancen dafür stehen jedenfalls so gut wie lange nicht mehr. d.schwickerath@volksfreund.de

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