Es bewegt sich etwas

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn hat ihre Pflicht erfüllt und dem vor zwei Jahren mit viel Tamtam angekündigten Förderprogramm für Ganztagsschulen Taten folgen lassen. Mit Erfolg, wie das immense Interesse bundesweit an den Finanzspritzen zeigt.

Die Ministerin hat damit Recht behalten, diese Form von Schule wird in Deutschland gewünscht und gebraucht. In den erfolgreichen Ländern der Pisa-Studie - Skandinavien lässt grüßen - sind Ganztagsschulen schließlich die absolute Regel. Im Abseits stehen zumindest die kleinkarierten Kritiker von damals, denen es nicht um die Sache, sondern nur um die Fortsetzung des Dauerclinches zwischen Bund und Ländern um Zuständigkeiten ging. Es stimmt allerdings auch, Bulmahn hat es wahrlich einfach: Der Bund stellt die Mittel nur zur Verfügung, Länder und Kommunen müssen sehen, dass die neuen Ganztagsschulen auf Dauer auch mit pädagogisch sinnvollen und personell vertretbaren Konzepten statt nur mit einem Verwahrungsangebot aufwarten. Wer darüber jedoch lamentiert, der meint es mit einem Neuanfang in der Bildungspolitik nicht Ernst. Bulmahn kann sich daher ans Revers heften, mit ihrem Förderprogramm einen richtigen und längst überfälligen Anstoß gegeben zu haben. Und zwar dafür, dass sich im maroden, deutschen Bildungssystem endlich mehr als bisher bewegt. nachrichten.red@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort