Fader Beigeschmack

Nacktarsch oder Nicht-Nacktarsch. Das war im Moselort Kröv die Frage. "Wie es Euch gefällt", beschloss der Gemeinderat, einigte sich auf ein salomonisches Sowohl-als-Auch, ließ die umstrittene Bezeichnung "Nacktarschhalle" fallen und taufte das vier-Millionen-Euro-Kind auf den Namen "Weinbrunnenhalle - Kröver Nacktarsch". Viel Lärm um Nichts also ? Die Frage muss mit einem Nein beantwortet werden. Denn der kuriose Namensstreit um die neue Halle brachte Kröv in aller Munde und war für den Weinort an der Mittelmosel die beste Werbung, die man sich nur denken kann. Und mit dem gefundenen Kompromiss wird nicht nur die Mehrheit des Gemeinderats, sondern auch der Bevölkerung gut leben können. Immerhin bleibt der "Kröver Nacktarsch" im Hallen-Namen enthalten - eine Tatsache, auf die alleSeiten großen Wert gelegt hatten. Doch ein fader Beigeschmack bleibt: Denn dass ein Ortsparlament nur zwei Monate nach seinem ersten Beschluss diesen wieder rückgängig macht, ist kein Beispiel, das bei anderen kommunalpolitischen Entscheidungen Schule machen sollte. a.munsteiner@volksfreund.de

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