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Familienpolitik als "strategische Aufgabe"

BERLIN. (has) Familienpolitik steht auf der Agenda der Politiker: Kanzler Gerhard Schröder sagte gestern bei der Konferenz "Familie – ein Erfolgsfaktor für die Wirtschaft" in Berlin: "Kinder sind die Antwort auf die tägliche Plackerei."

Die Einsicht, dass Familienpolitik inzwischen eine "strategische Aufgabe" ist angesichts des demografischen Wandels, hat beim rot-grünen Spitzenpersonal maßgeblich Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) bewirkt. "Eine gute Familienpolitik und die wirtschaftliche Entwicklung gehören untrennbar zusammen", hört man deshalb aus dem Mund von Gerhard Schröder. Von wegen Gedöns. Zu Beginn ihrer Amtszeit hätte niemand gedacht, dass die Bayerin in die Familienpolitik der rot-grünen Koalition neuen, vor allem inhaltlichen Schwung bringen würde. Inzwischen hat die Ministerin aber einige erfolgreiche Initiativen und Allianzen pro Familie auf den Weg gebracht, so dass selbst der Kanzler seinen Hut zieht; bei der Wirtschaft ging sie überdies Klinken putzen und sorgte für einen längst überfälligen Mentalitätswechsel in den Chefetagen. So gibt es inzwischen bundesweit über 130 "lokale Bündnisse für Familien", in denen insbesondere die Wirtschaft für eine bessere Balance von Familie und Beruf sorgt. Gestern machte der Kanzler auch keinen Hehl daraus, dass sich sein Bewusstsein durch Schmidts "beherzten Einsatz" geschärft hat. Gleichzeitig räumte er ein, dass der "Paradigmenwechsel" seiner Regierung "nicht zu einer Erhöhung der Geburtenrate geführt hat". In Deutschland werden nur noch 700 000 Kinder pro Jahr geboren, 1964 waren es doppelt so viele. 2020 wird die Bundesrepublik deshalb das Land in der EU mit dem geringsten Anteil an jungen Menschen sein. Viele Chefs wissen, dass betriebliche Familienfreundlichkeit ein wichtiger Standortfaktor ist. Zwei Drittel der Unternehmen, so Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, würden inzwischen flexible Arbeitszeiten anbieten, "was nachweislich zentral ist für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Hundts Forderung, die dreijährige Elternzeit samt Jobgarantie auf ein Jahr zu kürzen, wurde jedoch allenthalben gestern abgelehnt.

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