Fit für den Aufschwung

Die Deutschen können sich freuen: 2006 geht es mit dem Land wieder aufwärts, der Export wird auf Rekordhöhe steigen, und sogar die Binnennachfrage soll dann wieder anziehen, behaupten die Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Endlich, nach Jahren des Niedergangs und der Resignation, zeichnen sich also wieder bessere Tage ab. Auch aus der IT-Branche kommen optimistische Töne - 10 000 neue Mitarbeiter brauchen Software-Unternehmer, die IT-Dienstleistungsbranche und Mobilfunkbetreiber in den nächsten Monaten. Doch wer sich allein auf diese Prognose der Experten verlässt, hat meist verloren. Denn selbst die Fachleute warnen - auch um sich selbst abzusichern - vor den vielen Unwägbarkeiten: Der hohe Ölpreis oder das unangemessene Euro-Dollar-Verhältnis können alles kaputt machen. Diese Risiken bedrohen nicht allein Deutschland. Anderswo allerdings reagiert die Politik bereits: In Dänemark ist es erklärtes Ziel, die Einreiseformalitäten für ausländische Fachkräfte innerhalb eines Tages vorzulegen, bisher dauert es vier Wochen. So sollen dänische Unternehmen schnellstens die Fachleute bekommen, die sie brauchen. In Schweden sitzen Politiker und Auto-Manager in gemeinsamen Krisenstäben. Und die USA betreiben seit jeher eine Politik, die die eigenen Unternehmen protegiert. Auch Deutschland muss für 2006 fit gemacht werden, die Politik muss weit mehr als bisher Entschlossenheit und Nachhaltigkeit bei den Reformenzeigen. Wer weiß - vielleicht bringt sogar die Fußballweltmeisterschaft den Deutschen den entscheidenden Kick in der Binnennachfrage und wir werden 2006 nicht nur Export-Weltmeister. h.waschbuesch@volksfreund.de

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