Fördern statt verschicken

Eines steht seit Pisa endgültig fest - die Integration ausländischer Kinder ins deutsche Schulsystem ist in die Hose gegangen. Leider wird aber erst seitdem darüber diskutiert, wie man mit dem hohen Anteil von Ausländerkindern in Großstadtschulen umgehen soll.

Obligatorische Deutschkurse und -prüfungen sind in aller Munde, und die CSU fordert, Höchstquoten einzuführen. Doch sie bedeuten die Abkehr vom Prinzip der kurzen Wege. Bislang gehen Kinder dort zur Schule, wo sie wohnen. Das hat sich bewährt, denn alles andere wäre für den Nachwuchs eine unzumutbare Form der zudem teuren Kinderlandverschickung. Und wer ausländische Jungen und Mädchen aus Brennpunktgebieten verlagern will, muss erklären, wie er deutsche Eltern dazu bringen will, ihren Nachwuchs auf die Problemschulen zu schicken. Die dürften nämlich dankend ablehnen. Wer diesen fatalen Trend umkehren möchte, muss beginnen, ausländische Kinder primär in ihrer Sprachkompetenz zu fördern - nicht erst in der Schule, sondern bereits im Kindergarten. Daskostet Geld, wäre aber eine Investition, von der alle profitieren würden. nachrichten@volksfreund.de

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