Fragen über Fragen

Mittenin der Eifel ist es passiert. Die auf den ersten Blick sobeschauliche Region birgt Schrecken: Am Sonntag ist Körperichhaarscharf an einer Tragödie vorbeigeschrammt. Nicht auszudenken,was passiert wäre, wenn der Jugendliche bei seinen planlosenBalleraktionen jemanden verletzt oder gar getötet hätte. Es wäre gewiss falsch, diesen Vorfall mit brutalen Ereignissen gleichzusetzen, die wir aus Amerika kennen. Ebenso ist dieser Fall sicher nicht mit der Tragödie von Erfurt gleichzusetzen, wo im vergangenen Jahr ein Jugendlicher Amok gelaufen war und dabei Lehrer und Mitschüler umgebracht hatte.

Die Frage nach den Hintergründen in dem Fall von Körperich muss dennoch erlaubt sein. Allein die Tatsache, wie einfach ein offenbar verwirrter junger Mann an Waffen kommen kann, stimmt mehr als nachdenklich.

Es ist nicht sinnvoll, über Schuldfragen zu spekulieren, bevor nicht ein psychiatrisches Gutachten in diesem Fall vorliegt.

Der Gedanke für ein Vorhaben wie dieses entsteht nicht von jetzt auf gleich. Der Junge war als schwierig bekannt, galt offenbar als seltsamer Vogel. Wenn das bekannt war: Wieso haben Eltern und Schule nicht früher darauf reagiert? Welches Bild von Gesellschaft und Welt muss dieser junge Mann gehabt haben, dass er bewaffnet zum Haus eine Mitschülerin geht und klingelt - mit dem Vorhaben, sie zu vergewaltigen? Die Sache stinkt zum Himmel. Unverhohlene Darstellung von Gewalt in Film und Fernsehen, in den Medien?

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