Frieden auf Zeit

Kommt die IG Metall nach dem Rücktritt von Klaus Zwickel zur Ruhe? Das ist die große Frage, die sich nach dem freiwilligen Abschied des Gewerkschaftsvorsitzenden stellt. Zwickel hat aber bei seinem Rücktritt die Gewerkschaftskrise nicht auf die eigene Kappe genommen.

Im Gegenteil, er hat aus seiner Sicht Ross und Reiter genannt, und seinem Nachfolger im Amt, Jürgen Peters, die Schuld in die Schuhe geschoben. Für Peters, der von vielen an der Basis als ihr Mann angesehen wird, ist das eine harte Hypothek. In wenigen Wochen schon soll ein Gewerkschaftstag Ordnung an der Spitze der IG Metall bringen. Peters hat sich mit dem baden-württembergischen Bezirksleiter Berthold Huber darauf geeinigt, dass die beiden als Führungs-Tandem antreten. Was jetzt wie eine Lösung der Vernunft aussieht, birgt allerdings einiges an Zündstoff. Huber wird als neuer IG-Metall-Vize-Chef die Tarifverhandlungen übernehmen. Geht er dabei zu sehr auf Schmusekurs mit den Arbeitgerverbänden, steht der nächste Machtkampf bei den Metallern an. Vorerst ist Ruhe an der Gewerkschaftsfront, doch das Ende der Krise ist damit noch lange nicht in Sicht. h.waschbuesch@volksfreund.de

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