Gescheitertes Experiment

Operation misslungen, Patient tot? Wenn die Anzeichen nicht trügen, wird "Trier Plus"-Insolvenzverwalter Oliver Brand der Gläubigerversammlung Ende September vorschlagen, den erst ein Jahr alten Sender endgültig dicht zu machen. Vieles hat der Trierer Rechtsanwalt in den letzten Monaten versucht, um den zahlungsunfähigen Lokalsender wieder auf die Beine zu bringen. Gefruchtet hat all dies aber nichts. Noch immer gibt es nicht genug zahlungswillige Kundschaft, die bereit wäre, Vorschusslorbeeren in Form von Geld in ein solch waghalsiges Projekt zu investieren. Und auch die Werbetreibenden halten sich auffällig zurück. Von den für Ende September angepeilten Einnahmen von monatlich 60 000 Euro sind die Fernsehmacher meilenweit entfernt. Statt bezahlte Werbespots sendet "Trier Plus" nun Stellenangebote für Praktikanten - Billigkräfte, die den Sender nichts kosten, die die Programm-Minuten irgendwie füllen und die (feste und freie) Redakteure ersetzen sollen. Mit Häme hat das nichts zu tun, aber das Experiment kommerzielles Lokalfernsehen für Trier ist gescheitert. Auch wenn es einige noch nicht wahrhaben wollen. r.seydewitz@volksfreund.de

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