Große Chance

Ein bisschen Wehmut muss sein. Vorbei die Zeiten, da wir nur zwei Mal im Jahr massenweise an den Wühltischen standen und teure Marken zu günstigen Preisen ergatterten. Vorbei, unwiderruflich. Wirklich? Es sind teilweise schon Krokodilstränen, die die Händler da vergießen. Schon seit Jahren beklagen sie schließlich den Niedergang der Sonderaktionen. Längst zogen SSV und WSV nicht mehr die Massen an Käufern in die Geschäfte wie zu den besten Zeiten. Grund ist, dass auch schon vor dem neuen Wettbewerbsrecht seit Jahren der Schlussverkauf bereits zu Ende ist, wenn er eigentlich erst anfängt. Schon vorher prangen die dicken Schilder mit den purzelnden Prozenten an den Waren. Insofern scheint es nur logisch, dass einer ohnehin aufgeweichten Regelung nun endgültig der Garaus gemacht wird. Dennoch ist die Besorgnis gerade kleiner Einzelhändler nachvollziehbar. Von jeher hatten sie darunter zu leiden, wenn die Großen ausscherten und sie mangels Kapazität, Personal und finanziellem Spielraum nicht mithalten konnten. Allerdings bietet gerade die neue Regelung für die kleinen Händler eine große Chance. Voraussetzung allerdings ist, dass sie sich einig sind. Wenn es den Einzelhändlern in der Region gelingt, an einem Strang zu ziehen und konzertierte Aktionen auf die Beine zu stellen, werden die Käufer in der Region das mit Sicherheit nicht ignorieren. Zudem würde beispielsweise eine gemeinsame "Rabattwoche" in der Region auch die Aufmerksamkeit über die Grenzen hinaus erregen. Einmal etabliert, würden mit Nordrhein-Westfalen, Saarländern und Luxemburgern weitere Kaufwillige in die Läden der Region strömen. r.gruen@volksfreund.de

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