Grüne Schau mit roten Zahlen

Ein Landesgartenschau-spezifisches Thema vereint Begeisterte und Skeptiker: Das Defizit interessiert jeden. Einen Pluspunkt hat Trier schon sicher: Die Frage, wie viel Miese man mit dem Großprojekt gemacht hat, wird nicht wie in Kaiserslautern über Jahre hinweg verschleppt, sondern im Dezember beantwortet.

Oberbürgermeister Helmut Schröer spricht von einer Summe zwischen 2,5 und 2,9 Millionen Euro. Weitere 1,2 Millionen Euro waren von Anfang an Bestandteil des LGS-Finanzplans. Schröer ist optimistisch: Das Defizit werde wichtige Projekte wie den heiß diskutierten Neubau des Moselstadions nicht gefährden. Es wird sich zeigen, ob so viel Optimismus berechtigt ist, denn es gibt viele Großbaustellen in der Römerstadt. Die Anwohner von Zufahrtstraßen zu den Höhenstadtteilen stöhnen unter einer immer weiter steigenden Verkehrsbelastung, doch Umgehungen sind teuer. Ganz zu schweigen vom Südbad, das dringend eine Renovierung braucht, und auch die Landesausstellung Konstantin 2007 wird Millionen verschlingen. Doch eines ist klar: Ohne die Landesgartenschau wäre die Erschließung und Entwicklung des Wirtschaftsstandortes und Stadtquartiers Petrisberg in diesem Tempo nicht möglich gewesen. Aus einer Militärbrache ist in Rekordzeit ein begehrter Firmensitz und ein attraktives Wohngebiet geworden. Ein Musterbeispiel effektiver Konversion, ermöglicht von der grünen Schau mit ihren tiefroten Zahlen. j.pistorius@volksfreund.de

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