Grundlos hinter Gittern

Seit Freitagmittag ist Skandal-Schiri Robert Hoyzer wieder auf freiem Fuß. Knapp zwei Wochen hat der Wett-Manipulator hinter schwedischen Gardinen verbracht - zu Recht, meinen wohl die meisten deutschen Fußballfans.

Dabei war der Grund, aus dem Hoyzer "eingelocht" wurde, abenteuerlich. Wohin und womit, bitteschön, hätte Hoyzer denn fliehen sollen? Ausreichend Geld für ein sorgenfreies Leben auf den Bahamas hatte der Jungspund jedenfalls noch nicht zusammen gegaunert. Und die meisten Tricksereien hatte er den staatlichen Ermittlern bereits gestanden. Die als Haftgrund vorgeschobene Fluchtgefahr - völliger Nonsens. Ähnliches gilt für die beiden anderen möglichen Inhaftierungsgründe, Verdunklungs- oder Wiederholungsgefahr. Warum also saß der Kronzeuge überhaupt in U-Haft? Etwa, weil sich die Berliner Justiz nicht vorwerfen lassen wollte, sie gehe womöglich zu lasch um mit prominenten Zeitgenossen? Damit keine Missverständnisse aufkommen: Robert Hoyzer ist (nach eigener Aussage) ein Betrüger, und er wird dafür auch verurteilt werden; wahrscheinlich übrigens zu einer Bewährungsstrafe. r.seydewitz@volksfreund.de

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