Guten Abend allerseits!

Zwölf Jahre stand sie im fußballerischen Abseits, die gute alte "Sportschau", nun soll sie mit neuem Gewand auf die Mattscheiben der Republik zurückkehren: Was nach dem Kauf der Champions-League-Rechte durch den bisherigen Bundesliga-Sender Sat.1 als wahrscheinlich galt, ist anscheinend perfekt.

Guten Abend allerseits, in den Sport-Redaktionen der Landesrundfunkanstalten der ARD. Dort wird die Freude sicherlich riesengroß sein: Statt kurzer Interviews ohne Spielszenen dürfen die Öffentlich-Rechtlichen nun wieder "ran" an das runde Leder und ausgiebig berichten. Doch Vorsicht: Sat.1 hat aufgrund enormen technischen Aufwands die Messlatte um einiges höher gelegt, als sie Heribert Faßbender, Jörg Wontorra, Gerd Rubenbauer & Co. vor zwölf Jahren hinterlassen haben. Die Fans haben sich an den neuen Standard gewöhnt und werden ihn nicht missen wollen. Die Rückkehr des Bundesliga-Fußballs zur "Sportschau" bietet aber eine neue journalistische Chance: Die rein sportlichen Aspekte eines Spiels sollten wieder stärker in den Mittelpunkt rücken, auf langweilige Randthemen, die "ran" manchmal bis zur finalen Ermüdung sendete, verzichtet der gemeine Fußball-Fan gerne. Mit diesem Konzept dürfte es für die ARD ein leichtes sein, ähnliche Einschaltquoten wie zu früheren Glanzzeiten zu erreichen. Der Zuschauer muss sich aber auch bei der "Sportschau" auf Werbe-Unterbrechungen einstellen. Irgendwie muss die ARD die etwa 60 Millionen Euro pro Jahr für die Senderechte refinanzieren. Für drastische Gebührenerhöhungen hätte nicht einmal der größte Fan Verständnis. s.strohm@volksfreund.de

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