Hart, aber fair

Eigentlich unfassbar: Da werden Jugendliche von einer Horde wild gewordener Mitschüler monatelang in den Pausen vermöbelt - und nichts geschieht. Ob Klassenkameraden, Lehrer, Eltern oder Sozialpädagogen: Es gab offenbar im Umfeld Augen-, oder zumindest Ohrenzeugen, die nicht den Mut oder die Zivilcourage aufbrachten, dem brutalen Treiben früher ein Ende zu setzen.

Das aber ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite: das gestrige Urteil des Bitburger Jugendschöffengerichts. Es ist, was die drei Rädelsführer der Prügel-Clique betrifft, hart, aber fair. Der Richterspruch macht den Teenagern klar: Ihre Übergriffe waren keine Dumme-Jungen-Streiche, sondern Straftaten. Zugleich eröffnet das Urteil den Jugendlichen aber auch die Möglichkeit, sich zu bewähren. Die Opfer der Hau-drauf-Clique hatten keine Chance zu entkommen, und dennoch gewährt der Rechtsstaat genau diese Chance den Tätern. Ein im wahrsten Sinne des Wortes vorbildliches Urteil. Hoffentlich ziehen die sieben Angeklagten daraus auch die richtigen Lehren für die Zukunft. r.seydewitz@volksfreund.de

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