"Herr, schmeiß Hirn..."

DA SIEHT MAN es mal wieder, die wirklich heißen Themen packt nur die FDP an. Drucksache 15/5380, Computerlogbuch des Raumschiffes FDP-Fraktion - Kleine Anfrage an die Bundesregierung mit dem Titel: "Auswirkungen der Zeitumstellung infolge der Einführung der mitteleuropäischen Sommerzeit".

Eingangsstempel Bundeskanzleramt: 21.04.2005. Alles Unsinn mit der Zeitumstellung, haben die Liberalen nach 27 Jahren (!) Uhr vor- und Uhr zurückstellen endlich gemerkt. Am Abend werde zwar Beleuchtungsenergie gespart, dafür aber in der Übergangszeit am Morgen stärker geheizt. Na so was, echt? Wurde aber auch Zeit, dies mal zu thematisieren. Die Hauptsache, liebe FDP, ist doch, dass man abends länger draußen sitzen kann. Oder etwa nicht? GERHARD SCHRÖDER sieht sich als einen Mann der klaren Worte. Er bevorzuge die freie Rede ohne Manuskript, weil er dabei am besten die Reaktionen seiner Zuhörer ablesen könne, meinte er am Mittwoch in einem Interview. Der derzeit beste Redner im Bundestag ist seiner Meinung nach jedoch nicht er selbst, sondern - wen wundert's - Außenminister Joschka Fischer. Und wie findet der Kanzler Ansprachen von seiner schärfsten Kontrahentin, CDU-Chefin Angela Merkel? "Meistens langweilig", so Schröder abwinkend. JÜRGEN RÜTTGERS, Ex-Zukunftsminister und Spitzenkandidat der CDU in Nordrhein-Westfalen, tapste in einen dicken Fettnapf, als er die katholische Lehre mit anderen Religionen verglich. Darauf reagierten die Grünen in Berlin am Montag nur mit einem Satz: "Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!"GANZ SCHÖN FIT sahen sie aus, die ehemaligen Bundespräsidenten, die zusammen mit dem amtierenden Präsidenten Horst Köhler ein Benefizkonzert veranstalteten. Vor allem von Richard von Weizsäcker weiß man ja, dass der 85-Jährige sportlich noch aktiv ist. Für die eigene Fitness bevorzugt der Alt-Bundespräsident das Schwimmen, wie er jetzt verriet. Fasziniert ist er allerdings von einer anderen Sportart: dem Sumo-Ringen. Denn dabei könne man "ungeheuer starke körperliche Kraft mit Kampfraffinesse und Fairness verbinden", schwärmte von Weizsäcker. Bescheiden fügte er jedoch hinzu: "Ehrlich gesagt, verstehe ich nichts davon, auch wenn ich jetzt so tue."

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